Was ist Kurkuma? Die goldene Wurzel der ayurvedischen Heilkunde

Was ist Kurkuma? Die goldene Wurzel der ayurvedischen Heilkunde

Die Kurkuma Pflanze (Curcuma longa) stammt aus Indien. Dort wird sie seit 5.000 Jahren als heilige Pflanze verehrt und stammt aus der Familie der Ingwergewächse, auch chinesische Wurzel oder gelber Ingwer genannt. Genauso lange wird sie auch im Ayurveda, der indischen Heilkunde, verwendet. Kurkuma ist eine goldgelbe Wurzel die getrocknet und pulverisiert dem Curry seine charakteristische Farbe verleiht.

Wie gesund ist Kurkuma?

In Indien und China ist Kurkuma eine jahrhundertealte Heilpflanze zur Behandlung von altersbedingten Krankheiten. Kurkuma enthält bis zu 5% Kurkuminoide und ein ätherisches Öl (bis 6%), das hauptsächlich aus Zingiberen, Curcumol und Tumeron besteht.

Erst seit Kurzem wird die Heilkraft von Kurkuma auch in Europa medizinisch genutzt.

Der wichtigste Inhaltsstoff der Kurkuma Pflanze ist das Kurkumin (englisch: Curcumin). Kurkumin ist ein sekundärer Pflanzenstoff (englisch: Phytonutrient) der dem Kurkuma seine gold-orange Farbe verleiht. Sekundäre Pflanzenstoffe findet man in allen Pflanzen, sie dienen hier als Farbstoff oder als Abwehrstoff gegen Schädlinge. Auf den menschlichen Körper haben diese Pflanzenstoffe eine gesundheitsfördernde Wirkung.

In der Fachmedizin gelten die positiven Eigenschaften der sekundären Pflanzenstoffe als bewiesen und allgemein anerkannt. Auch das Potenzial von Kurkumin wurde durch etliche Studien seit 1987 belegt. Diese zeigen, dass Kurkumin vielfältige Eigenschaften besitzt. Hier steht vor allem der Faktor als präventive oder begleitende Therapie im Vordergrund. So wurden Hinweise gefunden die Andeuten, dass Kurkumin: 

  • die Verdauung unterstützt.
  • Entzündungshemmende, antikanzerogene und antioxidative Eigenschaften besitzt.
  • als begleitende Therapie bei Diabetes eingesetzt werden kann
  • als begleitende Therapie bei Alzheimer-Demenz eingesetzt werden kann
  • als begleitende Therapie bei Arteriosklerose eingesetzt werden kann

Doch auch wenn Kurkuma, und hier speziell das Kurkumin, schon recht erfolgsversprechend in zahlreichen Zellkultur- und Tierversuchen getestet wurde, ist zu beachten, dass in der Regel extrem hohe Dosierungen verwendet wurden. Solche hohe Dosierungen (bis zu einigen Gramm an purem Kurkumin), kann ein Mensch nicht über die Nahrung aufnehmen. Hierzu wurden spezielle Präparate in Form von Extrakten verwendet.

Hinzu kommt, dass die Bioverfügbarkeit von Kurkumin stark eingeschränkt ist. Kurkumin ist ein fettlöslicher Pflanzenstoff, das heißt der Körper kann ihn nur mithilfe von Fettsäuren (sogenannten Lipiden) aufnehmen. Kurkumin ist daher schlecht wasserlöslich und wenig stabil. Es werden also nur sehr geringe Mengen aus dem Darm und in die Zellen aufgenommen. 

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Wie kann ich Kurkuma verwenden? Sicherheit und Dosierung

Auf der Basis eines «No observed effect level» (NOEL) von 250 – 320mg/kg Körpergewicht pro Tag und unter Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors wurde für Lebensmittel eine duldbare tägliche Aufnahme von bis zu 0-3 mg Kurkumin pro kg Körpergewicht pro Tag ermittelt.  

Von der Europäischen Behörde EFSA wurde die tägliche Maximaldosis bei Lebensmitteln auf 3 mg Kurkumin/kg Körpergewicht festgelegt.

Viele Nahrungsergänzungen auf dem Markt enthalten heute Dosierungen die weit über den definierten Höchstwerten liegen. Dosierungen von 500 mg Kurkumin und mehr sind keine Seltenheit.

Generell sollte die Einnahme von hoch dosierten Kurkumin Präparaten mit einem Facharzt abgesprochen werden.

Welche Nebenwirkungen hat Kurkuma?

Bei zu hohen Kurkuma resp. Kurkumin Dosierungen konnten vereinzelt Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt und der Verdauung beobachtet werden. Insgesamt ist eine Einnahme von Curcumin sehr sicher. In Studien konnten bei einer Einnahme von bis zu 12 g/Tag über 3 Monate keine Nebenwirkungen festgestellt werden.

Kurkumin als Zusatzstoff

Kurkumin ist als Zusatzstoff zugelassen und trägt die E-Nummer Curcumin (E 100). Die Verwendung von Zusatzstoffen ist von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in der Regulierung (EC) No 1333/2008 festgelegt. 

 Kurkumin wird oft als Farbstoff bei der Käseproduktion verwendet.

Man findet es als Zusatzstoff  in unzähligen Lebensmitteln. Oft wird es als Farbstoff bei der Käseproduktion verwendet, hier sind je nach Herstellung maximal 100-150 mg/kg zulässig.

Kurkuma in Kombination mit Vitamin D

Allgemein ist anerkannt, dass sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine natürliche Synergien eingehen. Das heißt, dass sie sich in ihrer Wirkungsweise ergänzen. Nicht umsonst sind Obst und Gemüse so gesund, denn in ihnen befinden sich die besagten Vitalstoffe.

Gerade Vitamin D ist hier sehr interessant. Es hat ähnliche Eigenschaften wie das Kurkumin. Es ist fettlöslich, kann also nur mithilfe von Fettsäuren vom Körper aufgenommen werden und besitzt antioxidative Eigenschaften. Vitamin D unterstützt das Immunsystem und fördert die Bildung von Knochengewebe. Zudem ist es essenziell für eine normale Muskelfunktion. Eine Kombination aus beiden Stoffen ist also sinnvoll.

Für eine Kombination aus Kurkuma und Vitamin D empfehlen wir Beyond Curcuma.

Aktuelle Studienlage zu Kurkuma

Entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften

Durch die antioxidativen Eigenschaften von Kurkumin, hilft es Entzündungsprozesse die durch freie Radikale im Körper verursacht werden einzudämmen. Es hat somit, wie viele andere sekundären Pflanzenstoffe, entzündungshemmende Eigenschaften.

Eine Mischung aus Kurkuma Pulver, Extrakt und Piperin entfaltet die volle Kraft von Kurkumin.

Als Antioxidans und durch die entzündungshemmenden Eigenschaften und kann es daher bei nahezu jeder chronischen Problematik (oder ihrer Prävention) eingesetzt werden. 

In einer Studie aus dem Jahr 1980 wurden 18 Patienten mit rheumatoider Arthritis mit 1,2 g Kurkumin pro Tag behandelt. Das Ergebnis zeigte einen Trend zur Besserung der Beschwerden (Deodhar et al., 1980).

Antikanzerogene Eigenschaften (Krebsbildung)

Studien haben ergeben, dass Kurkumin die Krebsbildung im Körper hemmen kann. So werden zurzeit neue klinischen Studien beauftragt, um diesen Effekt weiterzuerforschen. Krebs entsteht, wenn sich körpereigene Zellen eigenständig, fortschreitend und überschießend teilen. Kurkumin wirkt hier auf die Fehlbildung von Zellen ein und kann so die Bildung von Tumorzellen hemmen. Es wirkt dabei als Schalter spezieller Transkriptionsfaktoren. Diese Transkriptionsfaktoren regulieren alle Gene, die für eine Tumorbildung benötigt werden. Es schaltet die betreffenden Transkriptionsfaktoren aus, um so das Wachstum sowie die Ausbreitung der Krebszellen einzudämmen.

Die krebshemmende Wirkung wurde u.a. am Beispiel des Prostatakrebs untersucht. Der Kurkuma Wirkstoff setzte in vitro die Ansprechbarkeit des Androgen- und des Epidermal Growth Factor-Rezeptors herab (Downregulierung), hemmte die Zellvermehrung, die Bildung pro-entzündlicher Botenstoffe und induzierte die Mechanismen, die zum Tod der Krebszellen führen.  (Hasima und Aggarwal, 2012).

Bei 62 Patienten mit Hautkrebsläsionen besserte ein oral verabreichter Alkoholextrakt wie eine topische Zubereitung aus Kurkuma das Beschwerdebild. Der unangenehme Geruch verschwand bei 90% der Patienten, der Juckreiz bei fast allen. Bei etwa 10% der Patienten nahm die Größe der Hautläsionen ab. Nur bei einem Patienten traten Nebenwirkungen auf (vermutlich allergisch-bedingter Juckreiz) (Kuttan et al., 1987).

In 3 offenen Studien bei Patienten mit einem Pankreaskarzinom wurde bei je 17 bis 25 Patienten 8 g Kurkumin pro Tag verabreicht. Diese hohe Kurkumindosis wurde vom Magen-Darmtrakt nicht immer gut ertragen. Insgesamt wurde aber die Wirkung auf das Karzinomleiden als günstig eingestuft (Dhillon et al., 2008, Epelbaum et al., 2010, Kanai et al., 2011).

Kurkumin und das Immunsystem

Kurkumin besitzt antimikrobielle sowie antioxidative Eigenschaften welche das Immunsystem beim Kampf gegen freie Radikale aktiv unterstützen. Dabei wirkt Kurkumin nicht nur allein, sondern in Kombination mit den ca. 300 anderen sekundären Pflanzen-, Mineralstoffen und Vitaminen, die man in der Kurkuma Pflanze wiederfindet.

Kurkumin bei kognitiven Erkrankungen

Kurkumin hat die spezielle Eigenschaft, dass es die Blut-Hirn-Schranke durchdringen kann. Es gibt zunehmend Beweise dafür, dass es daher möglicherweise vor neurodegenerativen Erkrankungen schützen kann. Weitere Studien sind jedoch noch nötig.

    Curcumin und Schwangerschaft

    Während der Schwangerschaft befindet sich der weibliche Körper in einem Ausnahmezustand. Der ganze Metabolismus ist darauf angepasst den Fötus mit Nährstoffen zu versorgen und zu schützen. Auch verändern sich viele weitere Stoffwechselvorgänge im Körper der Mutter. Studien mit sekundären Pflanzenstoffen in Bezug auf die Schwangerschaft und die Entwicklung des Fötus sind sehr selten und reichen für eine genaue Abschätzung nicht aus.

    Auch wenn Curcumin wie vorher beschrieben sehr vielversprechend ist in Bezug auf seine potenziellen positiven Eigenschaften, muss man aus Grund der aktuellen Datenlage von der Einnahme während der Schwangerschaft abraten. Eine weitere Einsicht bietet die hier genannte Studie:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/MC7603145/

    Die Bioverfügbarkeit von Kurkumin

    Die Bioverfügbarkeit von Kurkumin ist von Natur aus stark eingeschränkt ist. Kurkumin ist ein fettlöslicher Pflanzenstoff, das heißt der Körper kann ihn nur mithilfe von Fettsäuren (sogenannten Lipiden) aufnehmen. Kurkumin ist daher schlecht wasserlöslich und wenig stabil. Es werden also nur sehr geringe Mengen aus dem Darm und in die Zellen aufgenommen. 

    Schwarzer Pfeffer erhöht also die Bioverfügbarkeit von Kurkumin um ein Vielfaches.

    In der Studie "Influence of piperine on the pharmacokinetics of curcumin in animals and human volunteers." erhöhte die Gabe von 20mg Piperin die Bioverfügbarkeit von Kurkumin um 2000% während den ersten 1-2 Stunden nach der Einnahme. Andere Studien belegten zusätzlich die Wirksamkeit von schwarzem Pfeffer als Bio-Enhancer.

    Piperin ergänzt sich mit Kurkumin, da es als sekundärer Pflanzenstoff auch über gesundheitsunterstützende Eigenschaften besitzt.

    Piperin ist ein sekundärer Pflanzenstoff der in schwarzen Pfeffer vorkommt. Es dient dort als Geschmacksstoff und ist für den scharfen Geschmack zuständig. 

    Eine zu hohe Dosis an Piperin kann zu Reizungen des Magen-Darm-Trakt führen.

    Der aktuelle Sicherheitswert für die Einnahme von Piperin ist laut EFSA ein NOAEL von 5 mg/kg /Tag angegeben. Man sollte beachten, dass eine zu hohe Einnahme von Piperin den Magen-Darm-Trakt unnötig reizen kann.

    Schlusswort

    Kurkuma und das darin enthaltene Kurkumin gehören mit Sicherheit zu den natürlichen Wirkstoffen des  21. Jahrhunderts. Aus diesem Grund ist es fester Bestandteil in der Nährstoffpalette von Beyond Nutrition. Wir können viele der vorher genannten Eigenschaften natürlich nicht auf ein Nahrungsergänzungsmittel übertragen, allgemein gilt jedoch, dass sekundäre Pflanzenstoffe wie Kurkumin gesundheitsfördernde Eigenschaften und noch unentdecktes Potenzial besitzen.

    Quellen

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25200875

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25071333

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16987575

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26024538

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25500488

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23303705

    http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/ja809217u

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9619120

    EFSA - Refined exposure assessment for curcumin (E 100)

    https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/Kurkuma_-_Wissenschaftliche_Zusammenfassung_2015.pdf