Haut und Stress: Ein Überblick aller wichtiger Faktoren welche unserer Haut schaden
Eine schöne und vor allem junge Haut ist ein Zeichen von Gesundheit und Schönheit. Sie ist aber oft auch ein Zeichen von einer gesunden Lebensweise, denn oft ist unsere Haut ein Spiegelbild unserer Lebensweise. Vor allem unsere Hände und Gesicht verraten viel über eine Person. Auch bildet die Haut eine schützende Schicht und für unser Überleben essenziell. Um zu verstehen wie man seine Haut pfegen kann, muss man erst wissen welche Faktoren unsere Haut negativ beeinflussen. Im nachgehend Beitrag schauen wir uns einigen Studien zu Thema Haut und Stress an.
Was ist unsere Haut und aus was besteht Sie?
Um zu verstehen wie man seine Haut pflegen und unterstützen kann, muss man erst verstehen was sie eigentlich ist. Unsere Haut ist nicht nur ein Sinnesorgan, sondern auch gleich das größte Organ unseres Körpers. Ja genau, unsere Haut ist ein Organ und ist je nach Körperregion jediglich 1-2 mm dick. Sie schützt den Körper vor äußeren Einflüssen, hilft die Körpertemperatur zu regeln und spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel.
Insgesamt wird die Haut in drei Schichten unterteilt: Epidermis, Dermis und Subkutis. Wie gesagt hat die Haut eine Vielzahl von Aufgaben und schützt den Körper vor schädlichen Umwelteinflüssen und Sonnenstrahlen sowie vor Krankheitserregern und Giftstoffen. Der Hauterneuerungsprozess dauert durchschnittlich 28 Tage. Die Hornzellen (Keratinozyten), welche die Hautoberfäche bilden, entstehen in der untersten Schicht (Basalschicht) und wandern an die Hautoberfläche. Durch die Neubildung der Basalzellen werden die darüberliegenden Zellen nach oben geschoben.
Die Auswirkungen von Stress auf unsere Haut
Dass sich Stress negativ auf unsere Hautgesundheit auswirkt wurde schon lange vermutet. Nur wenige Studien haben sich mit dem Thema beschäftigt, jedoch zeigen alle ein einheitlichen Ergebnis.
Wenn man von Stress spricht so muss man genau definieren was hier gemeint ist. Stress für die Haut durch äussere Faktoren oder phychologischer Stress welcher sich auf die Haut auswirkt. Wir haben beide Stressquellen unter die Lupe genommen.
Studie 1: Veränderungen des Schweregrads von Akne vulgaris in Abhängigkeit von der Prüfungsbelastung
Bei 22 Studenten wurde der Effekt von Lern- und Klausurstress auf das Hautbild (hier Akne) untersucht. Der Zusammenhang zwischen Veränderungen des Schweregrads und dem wahrgenommenen Untersuchungsstress wurde hier ermittelt.
Die Probanden hatten während der Untersuchungen einen höheren mittleren Schweregrad der Akne und einen höheren Wert für das Stressempfinden (P<.01 für beide). Bei den Studenten mit Akne hatte sich diese also während der Untersuchung verschlimmert. Darüber hinaus korrelieren Veränderungen im Schweregrad der Akne in hohem Maße mit zunehmendem Stress, was darauf hindeutet, dass emotionaler Stress aus externen Quellen einen erheblichen Einfluss auf Akne haben kann. Veränderungen im Hormonhaushalt und deren Wirkung auf das Hautbild spielen sich auch eine wichtige Rolle.
Studie: The response of skin disease to stress: changes in the severity of acne vulgaris as affected by examination stress [Link]
Studie 2: Verbindung zwischen Gehirn und Haut, die neuroendokrin-immune Fehlallianz von Stress und Juckreiz
Wahrgenommener Stress wird seit langem mit Störungen des dynamischen Gleichgewichts zwischen dem Nerven-, dem endokrinen und dem Immunsystem in Verbindung gebracht, die das Auftreten von Krankheiten auslösen oder verschlimmern können. Es ist inzwischen anerkannt, dass mehrere häufige Hautkrankheiten durch psychischen Stress verschlimmert werden.
Eine Fülle von Faktoren, die als Reaktion auf Stress systemisch oder lokal in der Haut freigesetzt werden,regulieren die Produktion juckreizauslösender Stoffe und halten (neurogene) Entzündungen aufrecht.
Es gibt jedoch immer mehr Hinweise darauf, dass Stress Krankheitsprozesse beeinflusst und zur Entzündung beiträgt, indem es spezifische Areale im Gehirn moduliert welche chemische Mediatoren freisetzt welche sich auf die Haut abbilden. Die zentrale Rolle bei der zellulären Reaktivität der Haut auf verschiedene Stressfaktoren könnte den dermalen Mastzellen zugeschrieben werden, da sie enge Verbindungen zu den sensorischen Nervenendigungen aufweisen und eine große Zahl entzündungsfördernder Mediatoren freisetzen können.
Um wirksamere therapeutische Kombinationsstrategien für die Juckreizbekämpfung bei chronischen, stressanfälligen entzündlichen Hauterkrankungen zu entwickeln,sollten diese Faktoren näher untersucht werden.
Studie: From the brain-skin connection: the neuroendocrine-immune misalliance of stress and itch [Link]
Studie 3: Verbindung zwischen Gehirn und Haut: Stress, Entzündungen und Hautalterung
Es ist bekannt, dass Stress verschiedene Krankheiten und Zustände beeinflusst, z. B. Asthma, Arthritis, Migräne und Multiple Sklerose. Speziell bei der Haut können mehrere neuroinflammatorische Erkrankungen durch Stress ausgelöst oder verschlimmert werden, z. B. Psoriasis, atopische Dermatitis, Akne, Kontaktdermatitis und weitere.
Die negative Auswirkung von Stress auf die Wundheilung wurde erstmals klinisch beim Menschen beobachtet, als Pfleger von dementen Angehörigen 20% mehr Zeit für die vollständige Wundheilung der Haut benötigten.
Angstzustände und Depressionen werden ebenfalls mit einer verzögerten Heilung chronischer Wunden in Verbindung gebracht. Es wurde festgestellt, dass wahrgenommener Stress und ein erhöhter Cortisolspiegel zu den beitragenden Faktoren gehören.
Die Abbildung unten zeigt das komplexe Zusammenspiel aller möglichen Faktoren auf unsere Haut.
Source: Brain-Skin Connection: Stress, Inflammation and Skin Aging, Ying Chen and John Lyga
Studie 4: Die Haut und äussere Einflüsse
Der genaue Mechanismus, wie sich Stress auf die Hautalterung auswirkt, ist immer noch nicht ganz klar. Es gibt mehrfach Hinweise auf mögliche Mechanismen, die zur Hautalterung beitragen könnten.
UV-Bestrahlung ist einer der wichtigsten extrinsischen Stressoren, die für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich sind, daher der Begriff "Photoaging". UV-Bestrahlung verursacht hier die Freisetzung von diversen Hormonen wie CRH, POMC Peptiden, ACTH, Cortisol und β-endorphin. Diese erhöhen die DNA-Schäden, beeinträchtigen die DNA-Reparatur und verändern die Transkriptionsregulation des Zellzyklus.
Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) spielen ebenfalls eine Rolle bei der Hautalterung. Bei Mäusen, die unter chronischem Stress stehen, steht der oxidative Stressweg in Wechselwirkung mit dem Haut-Stoffwechselweg.
Wiederholter Kurzzeitstress kann die ROS-Produktion durch Hochregulierung von NF-κB in der Haut induzieren. Giftstoffe und UVB sind hier der Auslöser für eine erhöhte ROS Bildung. Hier erfolgte auch ein Abbau oder Reduzierung der zellulären Antioxidantien. Es wurde auch festgestellt, dass Stress im Gehirn zu erhöhtem oxidativen Stress und einer Dysfunktion der Mitochondrien führt. In Anbetracht der Tatsache, dass die ROS-Produktion in den Mitochondrien die Hauptdeterminante des Alterns und der Lebensspanne ist, kann Stress über den ROS-Weg einen großen Einfluss auf die Hautalterung haben.
Metastudie: Brain-Skin Connection: Stress, Inflammation and Skin Aging [Link]
Aktuelle Erkenntnisse im Überblick
Egal ob physicher oder psychologischer Stress, Studien zeigen klar die negative Auswirkung auf unsere Haut welche sich durch Krankheitsbilder oder Hautalterung bemerkbar machen. Dies kann durch mehrere Mechanismen begünstigt werden. Bildung freier Radikale (ROS), Stresshormone wie Cortisol oder auch stressbedingte Änderungen im Immunsystem sowie Wirkungen von Aussen wir Umweltgifte und UV Strahlung.
Allgemein ist es also ratsam Stress zu vermeiden. Eine gesunde Ernährung welche reich an Vitalstoffen wie Vitamine und Antioxidantien ist, hilft hier die Haut zu schützen und zu regenerieren.