Vitamin D und seine positive Wirkung auf das Immunsystem

Vitamin D und seine positive Wirkung auf das Immunsystem

Der Begriff Vitamin D bezeichnet eine Gruppe fettlöslicher Vitamine. Vitamin D ist streng genommen kein richtiges Vitamin. Es handelt sich hier eigentlich um ein Hormon, um genauer zu sein, ein Pro-Hormon. Der Körper kann Vitamin D selbst herstellen, hierzu benötigt er allerdings die Hilfe der Sonne. Treffen energiereiche Sonnenstrahlen auf unsere Haut, so bildet der Körper mithilfe von Cholesterin die Vorstufe des Hormons Vitamin D. 

Eine Form des Vitamin D ist das D3, auch Cholecalciferol oder Colecalciferol genannt. Es wird in Leber und Niere in das aktive Hormon Calcitriol umgewandelt. Außerdem kann der Körper Vitamin D3 im Fettgewebe speichern, das sogenannte Speicherform des Vitamin D, das Calcifediol (auch 25-Hydroxy-Vitamin-D oder 25-OH-Vitamin D).

Vitamin D3 und seine Wirkung auf das Immunsystem

Vitamin D kann die angeborene und die adaptive Immunantwort modulieren. Ein Mangel an Vitamin D ist mit einer erhöhten Autoimmunität sowie einer erhöhten Infektionsanfälligkeit verbunden. 

[1] Das Immunsystem verteidigt den Körper gegen fremde, eindringende Organismen und fördert eine schützende Immunität, während es gleichzeitig die Toleranz gegenüber sich selbst aufrechterhält. Die Auswirkungen eines Vitamin-D-Mangels auf das Immunsystem sind in den letzten Jahren deutlicher geworden, und im Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel scheint es bei einem genetisch anfälligen Wirt eine erhöhte Infektionsanfälligkeit zu geben.

Vitamin D hat zahlreiche Wirkungen auf Zellen innerhalb des Immunsystems. Es interagiert direkt mit der Produktion von Fresszellen der Immunabwehr, den sogenannten T-Zellen und B-Zellen [4].

Weitere Effekte sind die verminderte Produktion von Botenstoffen welche Entzündung fördern, und eine erhöhte Produktion von Botenstoffen, welche Entzündungen eindämmen und hemmen.

Vitamin D3 und die Resistenz gegenüber Krankheitserregern

Es gab mehrere Studien, die niedrigere Vitamin-D-Spiegel mit einer erhöhten Infektion in Verbindung brachten. In einem Bericht [2] wurden zwischen 1988 und 1994 fast 19.000 Probanden untersucht. Personen mit niedrigeren Vitamin-D-Spiegeln (<30 ng/ml) gaben mit größerer Wahrscheinlichkeit selbst eine kürzlich aufgetretene Infektion der oberen Atemwege an als Personen mit ausreichenden Vitamin-D-Spiegeln.

Eine andere Studie [3] an 800 Militärrekruten in Finnland selektionierte Männer nach dem Vitamin-D-Spiegel im Blut [9]. Diejenigen Rekruten mit niedrigeren Vitamin-D-Spiegeln verloren signifikant mehr Tage im aktiven Dienst aufgrund von Infektionen der oberen Atemwege als Rekruten mit höheren Vitamin-D-Spiegeln (über 40 nmol).

Zusammenfassung

Vitamin-D-Mangel spielt eine Rolle bei der Anfälligkeit auf Infektionskrankheiten. Zellen des Immunsystems sind in der Lage, Vitamin D zu synthetisieren und auf Vitamin D zu reagieren. Es deutet darauf hin, dass ein Vitamin D Spiegel (>40ng/ml), einen wichtigen Einfluss auf die Funktionsweise des Immunsystems hat. Eine Supplementation bei Personen mit Vitamin-D-Mangel, kann zudem einen positiven Effekt auf die körpereigene Abwehr haben.

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Wissenschaftliche Quellen

[1] Vitamin D and the Immune System
[PubMed]

[2] Ginde AA, Mansbach JM, Camargo CA., Jr. Association between serum 25-hydroxyvitamin D level and upper respiratory tract infection in the Third National Health and Nutrition Examination Survey. Arch Intern Med. 2009;169(4):384–90. [PubMed]

[3] Laaksi I, et al. An association of serum vitamin D concentrations < 40 nmol/L with acute respiratory tract infection in young Finnish men. Am J Clin Nutr. 2007;86(3):714–7. [PubMed]

[4] Chen S, et al. Modulatory effects of 1,25-dihydroxyvitamin D3 on human B cell differentiation. J Immunol. 2007;179(3):1634–47. [PubMed]