Was sind Mineralstoffe?

Was sind Mineralstoffe?

Was sind Mineralstoffe?

Mineralstoffe (auch allgemein als Vitalstoffe bezeichnet) sind nicht organische essenzielle Substanzen, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Daher müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Mineralstoffe sind aufgrund ihres anorganischen Charakters wesentlich stabiler als Vitamine. Das bedeutet, dass sie auch unter Einwirkung von Licht und starker Wärme nicht verloren gehen.

Ungefähr 3-5% unseres Körpers besteht aus Mineralstoffen

Welche Mineralstoffe gibt es?

Die Einteilung der Mineralien erfolgt grob in zwei Gruppen. Mengenelemente und Spurenelemente.

Mengenelemente stellen dabei Stoffe dar, die in größeren Konzentrationen im Körper vorkommen, oft liegen diese bei mehreren mg pro Kg Körpergewicht. Dazu zählen die Elemente Chlor, Kalzium, Kalium, Magnesium, Natrium (auch Kochsalz genannt), Schwefel und Phosphor.

Spurenelemente stellen Stoffe dar, welche nur in geringen Mengen im Organismus vorliegen. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem die Elemente Jod, Zink, Fluor, Cobalt, Eisen, Kupfer, Mangan, Silizium, Selen und Molybdän. Außerdem sind vermutlich auch weitere Mikroelemente wie Chrom, Brom, Nickel und Lithium für den Menschen lebenswichtig. Allerdings ist deren Funktion bis heute nicht genau bekannt. .

Welche Funktion haben Mineralstoffe im Körper?

Mineralstoffe im Allgemeinen sind für zahlreiche Körperfunktionen essenziell. Ohne die Aufnahme dieser Stoffe könnte der Mensch nicht leben. Die Aufgaben der einzelnen Mineralstoffe und Spurenelemente sind dabei sehr unterschiedlich. Sie dienen als Bausteine für Zellen, Muskeln, das Nervensystem und die Knochen.

  • Magnesium und Calcium sind Bausteine für Knochen und Zähne
  • Zink unterstützt die Hormonbildung und Stoffwechsel
  • Kupfer unterstützt das Immunsystem
  • Kalium hilft den Wasserhaushalt zu regulieren

Wie viele Mineralstoffe braucht der Körper?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat eigene Empfehlungen ausgearbeitet welche sich an den aktuellen EU-Verordnungen anlehnen. Ausgangsbasis ist immer eine Referenzmenge für den täglichen Bedarf eines gesundenden Erwachsenen.

Getreide und Gemüse enthalten viele Mineralstoffe, sie sind für das Pflanzenwachstum unerlässlich.

Die folgende Tabelle spiegelt die aktuellen Werte der EU-Verordnung 1169/2011 wieder. Bitte achten Sie auf die Einheit, diese schwankt zwischen mg und ug.

  • Kalium (mg) 2 000
  • Chlor (mg) 800
  • Calcium (mg) 800
  • Phosphor (mg) 700
  • Magnesium (mg) 375
  • Eisen (mg) 14
  • Zink (mg) 10
  • Kupfer (mg) 1
  • Mangan (mg) 2
  • Fluor (mg) 3,5
  • Selen (μg) 55
  • Chrom (μg) 40
  • Molybdän (μg) 50
  • Jod (μg) 150

Für einige Vitalstoffe gibt es besondere Hinweise, die für bestimmte Lebensabschnitte, wie Schwangerschaft und Stillzeit, gelten. Im Folgenden werden die Zufuhr Empfehlungen der einzelnen Mineralstoffe eines gesunden Erwachsenen herausgestellt.

Die Entdeckung der Mineralstoffe und ihre Bedeutung, ein Blick durch die Geschichte

Kochsalz wurde im Jahr 1807 vom Chemiker Davy entdeckt, der dem Stoff, in Anlehnung an das ägyptische Wort „neter“, seinen Namen gab. Neter bedeutet Kochsalz. Kochsalz hat unterschiedliche Aufgaben im menschlichen Organismus und ist unter anderem für die Regulation der Osmose, für Zellmembranen und für die Reizweiterleitung essenziell. Weiterhin ist es struktureller Bestandteil von Enzymen.

Der gleiche Chemiker entdeckte neben Kochsalz auch Kalium. Kalium ist für einen konstanten Blutdruck und ein gesundes Nerven- sowie Muskelsystem von Bedeutung. Natrium und Kalium sind Antagonisten und stellen in einem Regelkreis den osmotischen Druck sicher.

Magnesium bekam seinem Namen aus dem Griechischen. Übersetzt heißt Magnesium „Magnetstein“. Das Mengenelement ist für einen funktionierenden Energiestoffwechsel essenziell. Weiterhin ist Magnesium für gesunde Zähne, Knochen und ein funktionierendes Nervensystem von Bedeutung.

Im 17. Jahrhundert entdeckte der deutsche Alchemist Henning Brand ein weiteres Makroelement: den Phosphor. Phosphor bedeutet so viel wie „lichttragend“. Der Name passt zu der Entdeckungsgeschichte der Substanz. Brand isolierte den leuchtenden Mineralstoff damals aus Urin. Phosphor ist wichtig für gesunde Zähne und Knochen. Darüber hinaus trägt es zu einem funktionierenden Energiestoffwechsel bei und ist für die Zellmembran-Funktion von Bedeutung.

Jod wurde im Jahr 1811 vom französischen Chemieprofessor Bernhard Courtois entdeckt. Dieser experimentierte mit Lauge, wobei er auf das Element aufmerksam wurde. Jod ist allem voran für die Schilddrüse von Bedeutung. Ohne dieses Mikroelement kann diese nicht richtig arbeiten, die Hormonwirkung bleibt aus. Darüber hinaus ist Jod für den Energiestoffwechsel und eine gesunde Haut wichtig.

Das Spurenelement Eisen wurde bereits vor 7000 Jahren im alten Ägypten für die Herstellung von Werkzeugen verwendet. Sein Name bedeutet „kräftig“. Im menschlichen Organismus ist Eisen für den Transport von Sauerstoff essenziell, da es die Bildung der roten Blutkörperchen und Hämoglobin initiiert. Diese Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff verantwortlich. Außerdem trägt es zu einem normalen Energiestoffwechsel und zu einer optimalen Konzentrationsfähigkeit bei.

Reines Zink wurde im Jahr 1746 vom Chemiker Andreas Marggraf dargestellt. Das Mineral ist für den Stoffwechsel aller Makronährstoffe essenziell. Zu den Makronährstoffen zählen Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Außerdem wird es für den Stoffwechsel von Vitamin A benötigt. Darüber hinaus ist das Mineral für gesunde Haut, Haare und Nägel von Bedeutung.

 


Quellen

VERORDNUNG (EU) Nr. 1169/2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)

Bundesinstitut für Risikobewertung (2020): Mineralstoffe

IST Studieninstitut - Sportnahrungsberater - Studienunterlagen

BSA Aademie - Fitness-Trainer B Lizenz - Studienunterlagen

https://www.eucell.de/ernaehrung/ernaehrungslexikon/mineralstoffe